Gewaltprävention
Grenzsetzende Wertschätzung
Von Uwe Mandler
Grenzsetzende Wertschätzung arbeitet mit Bausteinen der Erlebnispädagogik, die ganzheitlich, soziale Persönlichkeitsentwicklung fördert und die zur erlebbaren Entfaltung kommen.
Als Grundlage dienen hier besonders die 7 Grundelemente der Budosportpädagogik. Wobei die Lehrer-Schüler-Beziehung im Vordergrund steht und sich an den 7 Grundelementen Do (Persönlichkeitsentwicklung), Dojang (geschützter, pädagogischer Raum), Mediation (Ruhe), Kampf – Kampfkunst – Kampfsport (Bewegung), Ernährung/Gesundheit und Kultur/Gesellschaft/Lebenswelt entlang hangelt.
Ordnungsrahmen. Das Ganze wird in einem speziellen Raum (Klassenzimmer, Aula) mit und ohne Matten und den entsprechenden Verhaltensweisen praktiziert. Im Stuhlkreis beginnend werden dann fühlbare, erlebbare Erfahrungen gemacht, die auch oft körperlicher Natur sind und den Schüler in erster Linie spiegeln sollen. Das Empathieverhalten als etwas Gewinnbringendes zu begreifen, andere und sich selbst als einzigartiges, wertvolles Geschöpf zu erkennen, sind die Aufgaben der ineinander greifenden Übungen.
Individuelle Anpassung. Dabei ist es unerlässlich, dass auch jeder Klassenverbund seine eigenen Maßstäbe hat und haben darf. Die Grenzsetzungen als auch die Wertschätzungen der einzelnen Bausteine werden von der Klasse zusammen mit ihren Ressourcen so als notwendig richtig und erstrebenswert gelernt und im besten Fall auch außerhalb des Unterrichts weiter gelebt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wissbegierig Kinder sind, wenn es um Erfahrungen geht, die ihre eigene Person betreffen, aber auch der Gegenüber wird dann als unverwechselbares Individuum gesehen und anerkannt. Die dabei ständigen Herausforderungen und eigenen Grenzüberschreitungen führen dann zu einem weiteren wichtigen Eckpfeiler meiner budosportpädagogischen Tätigkeit.
Das „Ich Kann Das“ Prinzip. An sich zu glauben, ist die stärkste Motivation, um Veränderungen in seiner eigenen Persönlichkeitsstruktur zu gewährleisten. Die Schüler werden dahin geführt, dass sie sich selbst damit auseinandersetzen, wenn bei ihnen und anderen die Sicherungen durchbrennen. Sie lernen so, die Vorgänge zu verstehen und auch zu beeinflussen oder gar durch neue aggressionsfreie Verhaltensweisen zu ersetzen.
Das Phänomen des Kämpfens. Gerade auch der körperliche Kampf, das Gewinnen und Verlieren wird, hier am eigenen Körper erlebt und trainiert. Verlieren oder Nachgeben als gewinnbringend zu sehen, wird von den Teilnehmern nicht nur angenommen, sondern auch nach kurzer Zeit gefordert. Man muss die Jugendlichen nicht nur fördern, sondern auch in diesem Rahmen fordern. Spielen und Kämpfen ist für sie unerlässlich. Wie wichtig und unerlässlich dabei Regeln sind, wird hier von den Schülern selbst erkannt und umgesetzt.
Die Schule. Zum weiteren Gelingen des Konzeptes ist aber für die Nachhaltigkeit der erlernten, gewaltfreien Strukturen die Schule selbst verantwortlich, und das tut sie, indem sie nicht nur die Rahmenbedingungen festlegt und gerecht allen gegenüber konsequent umsetzt. Vielmehr ist hier der einzelne, authentische Lehrer in seiner Person gefragt, der das auch alles als Vorbild verkörpert und vorlebt. Deshalb ist für mich die vorhandene soziale Umgangskultur der jeweiligen Schule die wichtigste Voraussetzung, um eine pro soziale Veränderung zu gewährleisten. So prägt das Konzept grenzsetzende Wertschätzung die Entwicklung der Schulqualität, der Schul- und Lehrerkultur und Schulentwicklung als gewaltfreien permanenten Prozess.
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